Wer ein Haus baut, muss sich um vieles kümmern und hat vor allen Dingen eine Menge Kosten zu stemmen. Neben den reinen Baukosten müssen beim Hausbau auch die Baunebenkosten berücksichtigt werden, die in der Regel einen ganz erheblichen Umfang der Gesamtkosten ausmachen. Zunächst einmal entstehen Baunebenkosten im Zusammenhang mit dem Grundstückserwerb, wie Makler, Notar oder Grundbuchkosten. Weiterhin fallen Kosten für die Erschließung des Grundstückes, insbesondere für die Hausanschlüsse für Strom, Gas, Wasser und Telefon an.
Für jeden Bau ist eine Genehmigung erforderlich
Um das Haus überhaupt bauen zu können, ist eine Baugenehmigung erforderlich. Diese wird beim zuständigen Bauamt für die Gemeinde beantragt. Für den Bauantrag muss eine Gebühr entrichtet werden. Die Gebühr für den Bauantrag wird nach einer Formel berechnet, die den umbauten Raum des Hauses und die Kosten je Kubikmeter berücksichtigt. Erfahrungsgemäß liegen die Kosten dafür bei etwa 0,5 % der Bausumme.
Zu den Unterlagen für den Bauantrag gehören neben den Bauzeichnungen, eine Baubeschreibung, ein Lageplan, verschiedene Berechnungen und technische Nachweise, beispielsweise zur Statik des Hauses und für die Anschlüsse für Strom, Heizung, Wasser und Abwasser oder zu energetischen Maßnahmen.
Planung und Bauüberwachung durch den Architekten
Für die Erstellung der Pläne und Berechnungen, die Einreichung des Bauantrages und für die Projektleitung, insbesondere die Auswahl und Überwachung der Handwerker, wird in der Regel ein Architekt oder ein Bauunternehmen beauftragt, das mit Architekten und spezialisierten Ingenieuren zusammenarbeitet. Hierbei entstehen Kosten für die Projektleitung und Architektenhonorare.
Die Höhe der Vergütung richtet sich vor allem nach den Baukosten und der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Je nachdem welche Leistungen (Leistungsphasen nach der HOAI) der Architekt erbringen soll, kann das Architektenhonorar bis zu 10 % der Baukosten und damit einen sehr großen Teil der Nebenkosten beim Hausbau betragen.
Bauversicherungen unerlässlich
Ebenfalls zu den Baunebenkosten zählen die notwendigen Versicherungen für den Bau, vor allem die Bauherren- und Grundstückshaftpflichtversicherung, die Bauwesenversicherung und eine Feuerversicherung. Es empfiehlt sich, in jedem Fall beim Hausbau auch eine Diebstahlversicherung für auf dem Grundstück gelagerte Baumaterialien und Werkzeuge abzuschliessen.
Wer sich schnell einen Überblick über die Baukosten und Baunebenkosten bei der Hausbauplanung verschaffen möchte, kann im Web den sogenannten Baufinanzierungsrechner nutzen. Diese online Rechner stehen auf verschiedenen Websites zur Verfügung und lassen sich mit ein paar Fakten, die eingegeben werden müssen, leicht bedienen.
In einem Formular wird zunächst der Baupreis und das Eigenkapital abgefragt. Um den Rechner mit weitern Eckdaten zu füttern müssen danach Eingaben gemacht werden über den Ort der Immobilie. Bei der Finanzierungsart werden meistens drei Varianten angeboten: Kauf, Neubau oder Anschlussfinanzierung. Auch das Beschäftigungsverhältnis spielt bei der Kalkulation eine Rolle. Daher bietet der Rechner hier unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse zur Auswahl an (zum Beispiel Angestellter, Beamter, Freiberufler, Rentner usw.). Danach erfolgt die Eingabe über den Kaufpreis und die Aufschlüsselung in Prozentwerten in Bezug auf Kaufnebenkosten (Grunderwerbssteuer, Maklerprovision, Notarkosten, Grundbucheintrag). Auch der Betrag des einsetzbaren Eigenkapitals kann im Rechnern noch mal angepasst werden. Zum Schluss noch Tilgungsrate in Prozent und Sollzinsbindung als Jahreszahl einstellen und der Rechner liefert ein Ergebnis mit den Werten: Anfängliche Monatsrate, Geb. Sollzins in % und Effektiver Jahreszins in Prozent.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)