Die Zahl der älteren Personen, die mehr Betreuung im Alltag benötigen, nimmt stetig zu. Das ist nun mal eine unumgängliche Folge des demografischen Wandels – das Alter der Menschen steigt immer weiter an. Erkrankungen, die sich mit höherem Lebensalter vermehrt einstellen wie beispielsweise Arthrose, Venenschwäche und Diabetes mellitus oder auch Demenz, verhindern jedoch oft einen unbeschwerten Alltag.
Die Entscheidung sorgfältig überlegen
Pflegebedürftige können ihren Alltag oft nicht mehr komplett eigenständig organisieren und müssen fremden Personen Zugang zu ihrer Intimsphäre erlauben. Andererseits können betagte Menschen deutlich mehr Lebensqualität zurückerhalten, da beispielsweise mühselige Arbeiten im Haushalt sowie anstrengende Tätigkeiten wie Duschen/Baden durch Fachkräfte unterstützt werden. In diesen Fällen sind Betroffene auf eine sog. 24h-Betreuung angewiesen.
Betreuung und Pflege sind ein äußerst sensibles Thema, das stets individuell zu betrachten ist. Dies ist besonders dann wichtig, wenn pflegende Angehörige ihren Alltag durch die Versorgung der älteren Person umstellen müssen.
Wohnmöglichkeiten im Alter
Laut Statistik werden die meisten Pflegebedürftigen daheim betreut. Hierbei wird zwischen einer Betreuung durch Familienangehörige, nahe Freunde und/oder Nachbarn oder einem professionellen Pflegedienst (ambulant) unterschieden. Dies ist dann besonders wichtig, wenn es darum geht, wie das Pflegegeld zu berechnen ist. Da hierbei immer wieder Neuerungen eingeführt werden, sollten Angehörige sich bereits im Vorfeld einer Entscheidung zur Betreuung von Familienangehörigen bei der zuständigen Krankenkasse dazu umfassend informieren. In einem sogenannten Wohnheim oder betreutem Wohnen können ältere Menschen relativ eigenständig leben und trotzdem im Notfall schnell auf professionelle Unterstützung zurückgreifen. Pflegeheime sind dagegen nur für Personen geeignet, die intensive Rund-um-Pflege benötigen. Die Bewohner von Pflegeheimen sind daher komplett von Dritten abhängig und benötigen für die Aufnahme einen bestätigten Pflegegrad.
Die Vorteile einer Wohngemeinschaft
Die Bezeichnung Wohnheim ist heutzutage nicht immer aktuell. Der Trend geht eindeutig zu sogenannten Wohn-/Pflege-Gemeinschaften. Diese sind kleiner und familiärer. Wie in einer größeren Familie leben hier mehrere Personen in eigenen Zimmern und werden je nach Betreuungsgrad 24/7 von ausgebildetem Pflegepersonal und Haushalts-Unterstützung betreut.
Es ist allerdings auch möglich innerhalb eines Wohnkomplexes eine eigene kleine Wohnung zu beziehen. Pflegepersonal steht auch in diesem Fall schnell zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit, um relativ selbstständig zu bleiben, ist das Einzelzimmer mit Bad in einem Seniorenheim oder einer Senioren-Residenz. Die Bewohner nutzen hier Gemeinschaftsräume für die Mahlzeiten und Freizeit.
Welche Vorteile bietet häusliche Pflege?
Im eigenen Haus oder der langjährigen Wohnung fühlen sich ältere Menschen geborgen und sicher. Es besteht meistens ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis und die Umgebung ist von schönen Erinnerungen geprägt. Durch eine Betreuung daheim kann der Tagesablauf wesentlich individueller gestaltet werden, als beispielsweise in einem Wohnheim oder sogar stationärer Unterbringung.
Eigenverantwortung und Selbstständigkeit sind selbst dann möglich, wenn ein Lieferant fertiges Essen oder Einkäufe regelmäßig vorbeibringt. Bei Bedarf kann ein ambulanter Pflegedienst die Versorgung übernehmen. Mit einer gut organisierten privaten oder paritätischen Nachbarschaftshilfe lässt sich auch der Haushalt an sich gut versorgen.
Gewohntes Umfeld und Sicherheit erhalten
Gute stationäre Pflege und gepflegte Wohnheime/Wohngemeinschaften bewegen sich auf einem höheren Preisniveau. Wird die Betreuung jedoch überwiegend durch die eigene Familie geleistet, fallen diese Kosten natürlich weg. Die Pflegenden können auch Pflegegeld erhalten.
Des Weiteren ist es für viele Menschen kaum denkbar, dass im höheren Alter ein Umzug in eine ungewohnte Gegend mit vielen fremden Personen stattfinden soll. Besteht zudem Pflegebedarf, kann dadurch viel Angst und Unsicherheit entstehen. Somit hat das eigene Zuhause auch einen positiven, psychologischen Grund, wenn es um die Stabilisierung der ganzheitlichen Gesundheit geht.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)