Wenn Sie immer wieder unter Schmerzen im Kreuz leiden, stehen Sie mit diesem Problem nicht allein da. Langes Sitzen, ungünstige Bewegungsabläufe, zu wenig ausgleichende Bewegung und schlechtes Schlafverhalten sind einige Ursachen, die die starken Rückenschmerzen verursachen können.

Wie entstehen die Schmerzen im Rücken?

Die Entstehung des Schmerzes kann verschiedene Gründe haben. Jedoch gibt es bestimmte Aspekte unseres Alltags, die Hauptursache für die Leiden sind.

Falsche oder mangelnde Bewegung

Ganz oben auf der Liste von Übeltätern, die Rückenschmerz verursachen, ist langes Sitzen und zu wenig Bewegung im Alltag.

Wer im Büro sitzt, kennt vor allem den Schmerz im Nacken- und Schulterbereich. Durch ein automatisches Vorschieben des Kopfes, um Monitor und Tastatur besser zu sehen, kommt die Halswirbelsäule in unnatürliche Haltung. Zudem sinken die Schultern stark herab und sorgen zusätzlich für Verspannungen der oberen Rückenmuskulatur.

Der untere Rücken ist vom langen Sitzen ebenfalls anfällig für Schmerzen. Durch Stauchung und unnatürliche Krümmung, leidet die Lendenwirbelsäule und macht sich entsprechend bemerkbar.

Unergonomische Bewegungsabläufe

Sicher kennen Sie den plötzlich einsetzenden Schmerz, wenn etwas vom Boden falsch gehoben wird. Oder Sie haben selbst einmal zu einem Bekannten oder Freund gesagt, dass dieser sich Verhoben habe.

Verheben – so sagt schon das Wort – bedeutet, dass durch einen falschen Bewegungsablauf Muskulatur und Wirbelsäule überanstrengt oder überdehnt wird. Die Folge ist ein stechender Schmerz, der bis zur Bewegungsunfähigkeit anwachsen kann.

Übergewicht

Zu viel auf der Hüfte belastet nicht nur die Gelenke der Beine und Füße. Besonders wenn Sie Ihre Pfunde am Bauch tragen, stellt dies eine enorme Belastung für die Rückseite dar. Der Ballast zieht alles in eine stärkere Krümmung nach vorn und sorgt somit für schmerzhafte Verkrümmungen der Wirbelsäule und strapaziert die Muskulatur.

Zu wenig Muskulatur

Die Muskeln unserer Kehrseite werden oftmals stiefkindlich vernachlässigt. Doch fehlt ihnen die Kraft, müssen die Wirbel viel stemmen und abfedern. Ein hohes Risiko für Schäden und starke Rückenschmerzen.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Wenn Sie schon einmal unter stark schmerzenden Verspannungen gelitten haben, ist Ihr höchstes Ziel, diese nie wieder zu erleiden.

Um Kreuzschmerzen vorzubeugen, brauchen Sie sich nur noch einmal die Ursachen zu betrachten. Diese zu reduzieren, trägt viel zu ihrer Gesundheit bei.

Sport ist dabei die beste Vorsorge. Hierbei müssen Sie nicht zum Athleten werden. Moderate Bewegung reicht oftmals völlig aus. Täglich 30 min Spazieren, kann bereits Verspannungen durch langes Sitzen lösen. Übungen, die die Rückenmuskulatur stärken, sind für jeden machbar.

Stehen Sie nach einer Weile im Sitzen immer wieder auf, gehen Sie kurz durchs Büro, strecken Sie sich.

Dieses Plus an Bewegung hilft zudem beim Abbau von Übergewicht. Mit jedem Pfund wird das Kreuz entlastet.

Was tun, wenn es schon schmerzt?

Trotz aller Vorsicht, können sie uns treffen: Rückenschmerzen. Besonders starke Schmerzen schränken Sie im Alltag ein und lassen kaum mehr Spaß zu.

Der Weg zum Arzt ist dabei oft nicht zu vermeiden. Die Therapien, die dieser parat hält sind dabei individuell anzupassen. Im Grunde werden folgende Möglichkeiten gestellt.

Schmerztherapie

Wenn Schmerzen Sie einschränken und zu Bewegungsproblemen führen, sind Schmerzmittel zu Beginn unverzichtbar, ob in Form einer krampflösenden Spritze, Tabletten oder Kapseln.
Die Gabe dieser Mittel hat nur einen Zweck: Die Eindämmung des Schmerzes, um diese durch Schonhaltung und Bewegungsunfähigkeit nicht noch weiter zu steigern.

Schonhaltung – alles andere als schonend

Die sogenannte Schonhaltung nehmen Sie bei Schmerzimpulsen ganz automatisch ein. Es ist eine Haltung, die die wenigsten Probleme verursacht. Jedoch kommt es bei dieser zu weiteren Verspannungen anderer Muskelgruppen des Bewegungsapparats. Schnell wird so aus der Schonhaltung ein weiterer schonungsloser Grund, der die Schmerzen noch verstärkt.

Physiotherapie

Durch Massagen oder gezielte Bewegungen, gelenkt von einem erfahrenen Therapeuten, kann viel erreicht werden. Verspannungen werden gelöst. Die Wirbelsäule kommt wieder in ihre gesunde Stellung.

Zusätzlich kann hier Rückengymnastik helfen, die hintere Muskulatur zu stärken. Damit werden sowohl Haltungsschäden behoben, als auch Kraft aufgebaut.

Bewegung

Oftmals stöhnen wir auf, wenn wir Rückenschmerzen haben und der Arzt zu Bewegung rät. Doch „Wer rastet, der rostet“ ist hier tatsächlich eine goldene Regel. Bewegen Sie sich so viel wie möglich.

Rückenbeschwerden nach dem Schlaf

Ein besonders lästiger Schmerz ist der am Morgen. Kaum sind Sie aus dem Bett, spüren Sie ihn und können so kaum unbekümmert in den Tag starten.

Erkennen Sie sich wieder? Dann sollten Sie Ihre Matratze prüfen. Denn oftmals ist es die falsche Unterlage, die Rückenleiden verursacht.

Egal, ob zu weich oder hart oder einfach zu alt und abgelegen – sobald die Unterlage nicht mehr optimal stützt, kommt es besonders bei Seitenschläfern zur nächtlichen Verformung der Wirbelsäule. Gefolgt vom wahrlich bösen Erwachen.

Rückenproblemen durch Ergonomie entgegenwirken

Ergonomie spielt am Arbeitsplatz eine große Rolle. Ebenso wie die gerade angesprochene Matratze, sorgen diverse Büro- und Arbeitsmaterialien für rückenfreundliches Arbeiten.

Stehtische sind hier nur ein Beispiel. Diese lassen sich problemlos Höhen verstellen. Damit können Sie einfach am Arbeitsplatz vom Sitzen in den Stand wechseln.

Wenn Sie dennoch lieber sitzend agieren, sind Sitzbälle eine gute Alternative. Durch die dadurch entstehenden Bewegungen, werden immer wieder andere Muskeln gefordert. Dies führt zu weniger Verspannungen.

Beim Heben von Lasten gilt eine einfache Regel, die viele Unfälle vermeiden, die zu starker Belastung führen. Es gilt: Es wird aus den Beinen, nicht aus dem Kreuz gehoben. Wenn diese Regel auch bekannt ist, wird sie – zum Leidwesen des Kreuzes – gern vernachlässigt.

Zusammenfassung: Rückenschmerzen als vermeidbares Übel

Es lässt sich sagen, dass viele Rückenprobleme eine Kehrseite durch Mangelbelastung oder Fehlbelastung entstehen lassen können.
Somit haben Sie Ihre Rückengesundheit zu großen Teilen selbst in der Hand.

Moderate Bewegung und Kräftigung der Muskulatur sind die Hauptpfeiler der Prävention.

Kurzum: Kommen Sie in Bewegung, bevor Schmerzen Sie lähmen. Spaziergänge, Training der Rumpf- und Rückenmuskulatur sowie kurze Pausen vom langen Sitzen bewirken viel in kurzer Zeit.

Der Abbau von Übergewicht entlastet zusätzlich.Eine Prüfung der Schlafstätte sollte von Ihnen, besonders bei morgendlichen Schmerzen ebenfalls in Betracht gezogen werden.

Und hat es Sie doch einmal erwischt, scheuen Sie den Arztbesuch nicht zu lang. So kann sich keine Schonhaltung einstellen, die durch zusätzliche Verspannungen für noch stärkere Schmerzen sorgt.

Erkundigen Sie sich dabei gern nach Angeboten zur Rückengymnastik. Diese wird oft von den Krankenkassen getragen. Die Übungen können, einmal erlernt, einfach zu Hause oder gar im Büro von Ihnen ausgeführt werden.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank