Walkstoffe sind Textilien, die durch Walken (respektive durch Drücken, Pressen, Kneten und Stauchen in warmen Bädern) verfilzt werden. Die ursprüngliche Web-Bindung ist dann nur noch schwer zu erkennen, der Stoff wird dicker und verfilzt. Der Unterschied zu Filz liegt im Rohstoff, dieser ist bei Walkstoffen ein gewebter Stoff.

Walkstoffe haben hervorragende Eigenschaften in Bezug auf Winddichtheit, sind wasserabweisend, strapazierfähig und knitterfrei. Die beste Eigenschaft ist jedoch ihr sehr guter Wärme-Rückhaltewert. Die Stoffe haben ein Gewicht von 200 bis 1000 Gramm pro Quadratmeter.
Als Roh-Gewebe dient Loden. Von ihm werden zunächst durch das Noppen mögliche Verunreinigungen entfernt. Dann folgt ein Waschvorgang, der Leim, Fett und Schmutz entfernt. Nach wiederholtem Noppen und unter Zusatz von zum Beispiel Seife wird der Stoff gewalkt und dann zum Trocknen gespannt.

Ursprünglich sind nur Wollgewebe gewalkt worden, seit dem letzten Jahrhundert jedoch wurde mehr gemischt, jedoch muss ein Mindestanteil von 20% an Wolle verarbeitet werden, um als Walkstoff zu gelten.

Wollwalkanzug

Wollwalkanzüge nun sind Overalls für Babies aus Wollwalk. Gerade für Neugeborene sind die kuscheligen und warmen Anzüge für den Winter ideal. Das Material ist atmungsaktiv und gleicht Temperaturen aus, sodass ein Baby im Anzug nicht überhitzt. Als Wolle eignet sich hier vor allem Merino Schurwolle aber auch einfache Schafwolle.

Die Anzüge sind leicht und dünn, was auch ein Tragen des Babies am Körper im Tragetuch erleichtert. Unterschiedliche Umklapp-Bündchen an den Armen und Beinen helfen zusätzlich die Wärme zu steuern, inklusive einer Kapuze, die oft im Wollwalkanzug eingearbeitet ist. Durch die Kapuze bekommt ein Kind im Anzug oftmals eine zwergenhafte Ausstrahlung. Wohl jeder kennt solche Bilder.

Da der Anzug aus natürlichen Materialien besteht, ist er sehr ökologisch und für Babies und Kinder gut verträglich. Es gibt Varianten mit Reißverschluss oder Knöpfen. Die Anzüge sind meist innen gefüttert, entweder mit Baumwolle oder aber auch Schaffell.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank