Viele Schädlingsbekämpfer können sich seit einiger Zeit nicht mehr über zu wenige Aufträge beklagen. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat das Arbeitsvolumen in der Branche stark zugenommen.
Seit der Virus ausgebrochen ist, berichten die Schädlingsbekämpfer von einer sehr hohen Arbeitsbelastung. Denn die Schädlingsbekämpfung wird nun hauptsächlich für Desinfektions-Arbeiten im Kampf gegen den Virus angefragt. Nicht selten beginnen die Schichten in der Branche aktuell bereits um sechs Uhr morgens und enden erst gegen 20 Uhr abends. Dazu kommen außerdem regelmäßige Dienste am Wochenende. Die Reichweite der Aufträge ist bei vielen Firmen ebenfalls enorm hoch – sie fahren pro Tag zwischen 300 und 400 Kilometern zu ihren Kunden.
Wie sich der Alltag der Schädlingsbekämpfer in Zeiten der Corona-Pandemie gestaltet, zeigt der folgende Beitrag.
Hochaggressive Desinfektionsmittel
Natürlich müssen sich die Schädlingsbekämpfer in den Zeiten der Pandemie besonders schützen und ausstatten. Standardmäßig besteht die Schutzkleidung so aus Spritzschutz, Handschuhen, Schutzanzug und Atemschutzmaske.
Die Räume, die von den Desinfektoren betreten werden, werden Stück für Stück desinfiziert. Dabei wird äußerst vorsichtig vorgegangen. Schließlich müssen sich die Schädlingsbekämpfer nicht nur vor den Keimen, sondern auch vor ihren eigenen Mitteln schützen.
Diese sind nämlich äußerst aggressiv und sind mit herkömmlichen Handdesinfektionsmitteln nicht zu vergleichen. Ohne eine Atemschutzmaske wäre die Arbeit unmöglich, da das eingesetzte Desinfektionsmittel nicht mit den Schleimhäuten in Kontakt kommen darf.
Resistente Keime und Pilze überleben
Derzeit besteht eine besonders hohe Nachfrage nach der Desinfektion von Flächen. Insgesamt können viele Schädlingsbekämpfer einen Anstieg ihrer Aufträge um bis zu 50 Prozent feststellen. Sie desinfizieren sowohl öffentliche Gebäude, Lebensmittelgeschäfte, Fahrzeuge als auch Rolltreppen, Kitas und Schulen.
Die Mittel, die bei der Flächendesinfektion angewendet werden, wirken viruzid. So handelt es sich um spezielle Mittel, die nicht nur Alkohol, sondern auch einige weitere Zusatzstoffe enthalten. Müssen besonders große Flächen desinfiziert werden, wird auch eine Schaumdesinfektion genutzt. Durch diese wird ein weißer Schaumteppich hinterlassen, der noch für einige Zeit nach dem Auftragen bestehen bleibt.
Die Flächen können so von 98 Prozent aller Keime befreit werden. Die Behandlung überleben nur resistente Pilze und Keime. Zu diesen Überlebenden zählen die gefürchteten Corona-Viren allerdings nicht. Zwar ist der Virus nicht einfach zu bekämpfen, allerdings wirken die eingesetzten Mittel gut, denn die Corona-Viren können sich nicht lange stabil auf offenen Oberflächen halten. Der Virus ist in hohem Maße auf einen Wirt angewiesen, um zu überleben.
Gefahr durch leerstehende Gebäude
Darüber, ob ihre Arbeit wirklich dazu beiträgt, die Ausbreitung des Virus effektiv einzudämmen, sind sich die Schädlingsbekämpfer nicht sicher. Allerdings tragen sie in jedem Fall dazu bei, dass die Situation nicht ausartet.
Das Wichtigste ist, dass alle Vorschriften von der Bevölkerung eingehalten werden. Eine besonders große Rolle spielt dabei der Abstand. Im Übrigen sind auch die Schädlingsbekämpfer nicht von der Angst befreit, sich selbst mit dem Virus zu infizieren.
Darüber hinaus sind die Desinfektoren allerdings auch wegen der geschlossenen Gaststätten, Schulen und Kitas besorgt. Stehen diese über längere Zeit leer, können sich Nager und Insekten dort ungestört ausbreiten und große Schäden anrichten.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)