In den vergangenen Jahren wurden Umsetzungen und Entwicklungen von Anwendungsbeispielen der Augmented und Virtual Reality durch das Projekt Mixed Reality Based Collaboration for Industry (MRBC4i) begleitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

In Zusammenarbeit mit den Forschenden verfolgten mehr als 20 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, wie der Logistik, Digitalisierung, Industrie sowie ein NGO, das Ziel, die psychologischen, organisatorischen und technischen Hürden bei der Adaption der innovativen Technologien zu erforschen und letztendlich zu reduzieren.

Ebenfalls wurde sich auf die Suche nach Strategien begeben, wie eine Reduzierung des wirtschaftlichen Aufwands erzielt werden kann und welchen konkreten Nutzen sogenannte Use Cases erbringen können, um zukünftig voneinander zu lernen und sich gewinnbringend zu vernetzen.

Virtueller Vertrieb und Schulungen

Dieses Vorhaben wurde von der Förderagentur FFG durch die Abteilung Collective Research durch Mittel des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums unterstützt. Die Wirtschaftsagentur Ecoplus übernahm die Gesamtleitung. An Bord waren nicht nur die Fachhochschulen Oberösterreich und St. Pölten, sondern ebenfalls die TU Wien, das Forschungsunternehmen Fotex und die IMC-Fachschule Krems.

Die aktuelle Zeit stellt einen Punkt dar, an dem sich Unternehmen darüber bewusst werden müssen, dass Augmented und Virtual Reality zukünftig ernst zu nehmen sind. Schließlich werden die innovativen Technologien immer stärker in moderne Geschäftsmodelle integriert.

Die Hauptanwendungsfelder der Technologien stellen die Bereiche Entwicklung, Wartung und Produktion technischer Systeme, Vertrieb und Schulungen dar. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden die Technologien von den Unternehmen heute bereits genutzt.

Fernwartung erhält Auftrieb

In den Unternehmen der Industrie herrscht teilweise bereits eine lange Erfahrung bezüglich der Nutzung von Technologien der virtuellen Realität. Beispielsweise durch Brillen, die den Träger Teil einer künstlich erzeugten Welt werden lassen. Daher ist die Akzeptanz in diesem Bereich besonders hoch. Wichtig ist allerdings dabei, die passenden Geräte auszuwählen. Beispielsweise besteht ein großer Unterschied zwischen Vuzix m400 und m4000.

Im Rahmen von Schulungen findet ein besonders bewusster Einsatz der VR-Brillen statt, beispielsweise in der Ausbildung der Lehrlinge. So wird für die Mitarbeiter eine Lernmöglichkeit geschaffen, die unabhängig von der jeweiligen Sprache genutzt werden kann. Dies ermöglicht auch eine Einbeziehung von Mitarbeitern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

Hinsichtlich der Augmented Reality können unterschiedlich starke Ausprägungen beobachtet werden, die sich in der Praxis bezüglich ihrer Reichweiten stark unterscheiden. Einschlägige Brillen, welche digitale Inhalte über die wirkliche Sicht lagern, stoßen in der Praxis noch häufig auf Hindernisse. Wird das Kamerabild eines Smartphones oder eines Tablets allerdings mit zusätzlichen Inhalten überlagert, profitieren die Nutzer von der intuitiven Bedienbarkeit und der großen Verbreitung der benötigten Geräte.

Wartungsarbeiten bilden dafür ein typisches Anwendungsgebiet. Die Maschinen werden von einem Mitarbeiter inspiziert, der falls nötig, direkt an den Anlagen virtuelle Anmerkungen hinterlassen kann. Ebenfalls erhalten Fernwartungskonzepte so einen großen Aufschwung, was besonders vor dem Hintergrund der Reisebeschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle spielt.

Effiziente Nutzung von zeitlichen Ressourcen

Die Experten sollten allerdings auch abseits der Pandemie ihre wertvolle Zeit effizienter nutzen und von der innovativen Technologie als Vermittler profitieren.

Experten, die aus der Ferne ihre Arbeit ausführen können, können so über ein Kamerabild visuelle Informationen oder Markierungen anbringen. Vor Ort kann zur gleichen Zeit durch mündliche Kommunikation ein Arbeiter angeleitet werden, der die nötigen Schritte simultan ausführt.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank