Unter der Bevölkerungsgruppe der Senioren herrscht grundsätzlich ein besonders hohes Unfallrisiko. Im Durchschnitt erleidet so alle sechs Minuten ein Mensch in fortgeschrittenem Alter einen Unfall. Am häufigsten kommt es dabei zu einem Sturz, der für Senioren oft eine Lebensgefahr bedeutet.
Dabei ereignet sich der Großteil der Unfälle von Senioren im Bereich des Haushaltes. Allerdings gibt es einige Maßnahmen, mit denen derartigen Vorkommnissen effektiv vorgebeugt werden kann. Daneben sollten Menschen im fortgeschrittenen Alter keinesfalls auf ein Hausnotrufsystem für Senioren verzichten, mit dem sie im Ernstfall schnelle Hilfe rufen können.
Einfache Maßnahmen für die Verhinderung von Unfällen
Ausschlaggebend dafür, dass besonders Senioren im Haushalt sehr oft Unglücke zustoßen, sind häufig Mängel in der unmittelbaren Umgebung ihrer Wohnung oder der Wohnung selbst. Auf die besonderen Bedürfnisse der Sicherheit von gebrechlichen Menschen nehmen herkömmliche Umgebungen schließlich kaum Rücksicht.
Um Unfällen vorzubeugen, ist es daher essentiell, die Mängel, die in der direkten Umgebung der Senioren zu finden sind, zu beseitigen. Dazu gehört beispielsweise das Ausstatten von Treppen mit Handläufen, das Anbringen von Haltegriffen im Badezimmer und das Ausgleichen von gefährlichen Stolperfallen.
Häufig werden ältere Menschen jedoch auch Opfer von Bränden. Dies lässt sich vor allem auf die geminderte Sinneswahrnehmung im fortgeschrittenen Alter zurückführen. Sehr effektiv zeigt sich daher auch die Anbringung von Rauchwarnmeldern, die in Deutschland mittlerweile ohnehin gesetzlich vorgeschrieben sind. Daneben sind natürlich auch die weiteren grundlegenden Brandschutzmaßnahmen zu berücksichtigen.
Unfallrisiko im Lebens- um Wohnraum reduzieren
Auch, wenn sich viele Sicherheitsvorkehrungen ohne großen Aufwand umsetzen lassen, zeigen viele Senioren nur eine geringe Bereitschaft, diese zu veranlassen beziehungsweise umsetzen zu lassen. Besonders Menschen über 75 Jahren argumentieren außerdem gerne damit, dass sich Investitionen für sie sowieso kaum noch auszahlen. Allerdings riskieren sie damit eine sehr hohe Unfallgefahr in ihren eigenen vier Wänden.
In der Regel sind im Lebens- und Wohnumfeld bereits kleine Anpassungen ausreichend, um Unfällen effektiv vorzubeugen und eine seniorengerechte Gestaltung zu erzielen. Sollte dennoch ein größerer Umbau nötig werden, stehen zahlreiche staatliche Förderungen für ein barrierefreies und altersgerechtes Wohnen zur Verfügung.
Natürlich kommt es in hohem Maße darauf an, die vorbeugenden Maßnahmen möglichst frühzeitig umzusetzen und nicht erst dann, wenn es bereits zu spät und der Ernstfall eingetreten ist. Mithilfe von altersgerechten Anpassungen in Wohnung, Garten oder Haus erhalten die Senioren außerdem die Chance, in ihrem Alltag wesentlich aktiver zu bleiben.
Stolperfallen, wie hohe Kanten, Teppiche, die über keine rutschfeste Unterlage verfügen, oder offenliegende Kabel können leicht eliminiert werden. Rutschfeste Unterlagen sind darüber hinaus auch im Badezimmer ein absolutes Muss.
Bereiche in der Wohnung, die nur schwer zu bewältigen sind, sollten mit Aufsteh-, Steh- oder Steighilfen ausgestattet werden. Wertvoll zeigen sich Sicherheitsgriffe besonders auf der Toilette, in der Dusche und der Badewanne. Möglichst beidseitig sollten daneben Treppen mit einem Handlauf ergänzt werden. Die Beleuchtung ist möglichst blendfrei und hell zu gestalten. Besonders hilfreich erweisen sind in diesem Zusammenhang Lichtquellen, die mit einem Bewegungsmelder ausgestattet sind – beispielsweise für den nächtlichen Gang zur Toilette.
Daneben ist eine Vielzahl an altersgerechten Assistenzsystemen erhältlich, welche die Sicherheit im eigenen Zuhause, sowie ein gesundes und unabhängiges Leben in hohem Maße unterstützen. Zu diesen zählen beispielsweise universelle Fernsteuerungen, Hilferufanlagen und Sturzmeldesysteme.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)