Es gibt viele Menschen, die von der Selbstständigkeit träumen. Sein eigener Chef zu sein, hat schon etwas Verlockendes. Endlich lassen sich eigene Ideen ungebremst umsetzen und nette Kollegen persönlich auswählen. In der Lebensmittelbranche verspricht vor allem ein Bioladen Erfolg. Produkte aus ökologischem Anbau erfreuen sich großer Beliebtheit – mit steigender Tendenz. Wichtig für Startup-Gründer ist, sich gründlich über den Markt sowie aktuelle Trends zu informieren. Nur so lässt sich Konkurrenzfähigkeit erreichen, die der Grundstein für Erfolg ist.

Basiselemente der Ladenausstattung

Gleich, ob ein Off- oder Online-Bioladen eröffnet wird, von großer Wichtigkeit bei Lebensmitteln ist deren fachgerechte Lagerung. Die diesbezüglichen Vorgaben sind in Deutschland äußerst streng. Um diesen gerecht zu werden, benötigen entsprechende Händler neben Kühlelementen, Geräte zur Temperaturüberwachung. Darüber hinaus ist größte Sauberkeit angesagt, um nicht mit den Hygienevorschriften zu kollidieren. Für Biounternehmer sollte es außerdem eine Selbstverständlichkeit sein, ausschließlich ökologisch nachhaltige Verpackungen und Reinigungsmittel zu nutzen.

Wird ein Ladengeschäft eröffnet, ist die Anschaffung eines gesetzkonformen Kassensystems verpflichtend. Gemäß der Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) unterliegt es folgenden Ansprüchen:

  • alle Betriebe, die mit Registrierkassen arbeiten, müssen diese mit einer zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) versehen
  • für jede Transaktion muss ein Beleg erstellt und dem Kunden ausgehändigt werden (Belegausgabepflicht)

In jedem Fall lohnt sich die Anschaffung von einem modernen Kassenprogramm, das sämtliche Vorgänge rund um die Warenbewegungen und den täglichen Kassenbetrieb deutlich erleichtert. Eine innovative Software sorgt zum einen für die Vereinfachung aller Abläufe, zum anderen automatisiert sie diese auf intelligente Art und Weise.

Auswahl der Rechtsform und Positionierung

Die günstigste Alternative für den Vertrieb von Produkten ist die Eröffnung eines Online-Bioladens. Ein Ladengeschäft zieht in der Regel die Miete von Geschäftsräumen nach sich, ggfs. fallen Gehälter für Mitarbeiter wie Kassierer und Reinigungskräfte an. Das bedeutet, von Anfang an entstehen verhältnismäßig hohe, monatliche Kosten, die ein größeres Budget erfordern.

Für die Ladeneröffnung als Einzelunternehmer reicht eine Gewerbeanmeldung. Abhängig von der Stadt oder Kommune fallen dafür Kosten zwischen etwa 20 und 60 Euro an. Im Zuge dessen gelten Shop-Besitzer als Kaufmann, d.h., sie müssen die Eintragung ins Handelsregister vornehmen lassen. Um die 250 Euro sollten dafür eingeplant werden. Sind Investoren oder Freunde beteiligt, empfiehlt sich die Gründung einer GmbH oder AG.

Sorgfältige Zusammenstellung des Sortiments

Das A und O für den Erfolg stellt das Angebot im Bioladen dar. Alle Produkte, von Äpfeln und Avocados über Nahrungsergänzungsmittel bis zu Kindernahrung und Superfood, sollten mit Bedacht ausgewählt werden. Von Bedeutung ist, sich vor der Entscheidung für bestimmte Lieferanten umfangreiche Informationen über diese einzuholen. Denn wer einen Ökoladen betreibt, ist in der Verantwortung, das Bioversprechen einzuhalten. Die Suche nach vertrauenswürdigen Bezugsquellen beginnt lange vor der Shop-Eröffnung und zieht sich in der Regel durch das gesamte Geschäftsleben.

Perfekte Marketing-Maßnahmen für den Erfolg

Marketing ist Bestandteil einer jeden Selbstständigkeit. Insbesondere in der Anfangszeit lässt sich nur selten darauf verzichten. Werbung wird dringend benötigt, um auf die Geschäftseröffnung aufmerksam zu machen und sich einen Kundenstamm aufzubauen. Es ist nicht ganz einfach, die Kosten für Werbemaßnahmen zu kalkulieren. Gleichfalls gibt es auch keine Garantie, dass hohe Investitionen in das Marketing den besten Erfolg versprechen. Kennt man sich mit dieser Materie überhaupt nicht aus, empfiehlt es sich, einen Fachmann zurate zu ziehen.

Fakt ist, dass jedes Geschäftsmodell unterschiedliche Anforderungen an das Werbungskonzept stellt. Startup-Unternehmer, die sich für einen Bioladen entschieden haben, sollten vor allem die Nachhaltigkeit und die Gesundheit hervorheben. Bestenfalls wird die Kundschaft auf die positiven Aspekte der Ökologie für unseren Planeten sowie der Bioprodukte für unsere Ernährung aufmerksam gemacht. Entsprechende Sonderaktionen und die Beteiligung an Artenschutzprogrammen erregen das Interesse potentieller Kunden.

Unterstützung durch verschiedene Institutionen

Die Anmeldung bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer ist zwar nicht verpflichtend, birgt jedoch einige Vorteile. Sie stellt zum einen eine gute Anlaufstelle für Fragen rund um die Startup-Gründung dar. Zum anderen bietet die IHK regelmäßig interessante Fortbildungsmöglichkeiten für Jungunternehmer. Bei der Eröffnung einer Bioladenfiliale lohnt sich außerdem, Kontakt mit der Berufsgenossenschaft für Handel und Warenlogistik aufzunehmen. Diese schützt vor wirtschaftlichen Nachteilen, darüber hinaus ist sie der Ansprechpartner für die gesetzliche Unfallversicherung – sowohl für den Geschäftsinhaber selbst als auch die etwaigen Mitarbeiter.

Unersetzlich: Know-how im Bereich Ernährung Um den Bioladen in Schwung zu bringen, müssen Startup-Gründer ein explizites Wissen über die ökologische Nahrungsmittelproduktion besitzen. Nur wer mit Know-how seinen Kunden gegenübertritt, kann sie professionell beraten und ihr Vertrauen gewinnen. Es ist wichtig, ihnen unter anderem erklären zu können, worin der Unterschied von Bioprodukten zu herkömmlichen Nahrungsmitteln liegt. Weiterhin sollten Unternehmer sowohl die Inhaltsstoffe ihrer Waren als auch die wichtigsten Aspekte für Allergiker kennen. Ebenfalls von Bedeutung ist umfangreiches Wissen im Bereich der speziellen Ernährung von Sportlern sowie Menschen, die zum Beispiel von Diabetes oder Adipositas (krankhaftes Übergewicht) betroffen sind.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank