Der japanische Arzt Hakaru Hashimoto hat 1912 diese Krankheit erstmals beschrieben. Hashimoto-Thyreoiditis ist in den Industrieländern die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion.
Bei Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich genauer gesagt um eine Autoimmunkrankheit. Die Funktionen der Schilddrüse werden vom Immunsystem angegriffen und eingeschränkt. Das kleine Organ im Hals produziert Hormone. Hormone regulieren den Stoffwechsel und weitere Körperfunktionen, was bei einer entzündeten Schilddrüse beeinträchtigt wird. Eine Fehlfunktion bei der Hormonproduktion in der Schilddrüse kann zu verschiedenen Symptomen führen. Hashimoto Symptome bei Betroffen sind unter anderem, dass diese sich müde oder depressiv fühlen. Menschen mit einer Schilddrüsenfehlfunktion erfahren Gewichtsveränderungen oder Haarausfall. Bei Frauen kann es zur Unfruchtbarkeit führen.
Wie wird Hashimoto-Thyreoiditis diagnostiziert?
Damit die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis gegeben werden kann, werden Bluttests durchgeführt. Zudem erfolgen Ultraschalluntersuchungen und die Anamnese des Patienten. Bei einem Bluttest werden T3 und T4 (Schilddrüsenhormone) auf ihre Konzentration untersucht, überdies der TSH-Wert (ein Schilddrüsenstimulierendes Hormon). Liegt ein hoher TSH-Wert vor und gleichzeitig ein niedriger T4-Wert, kann das auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hinweisen. Diese Unterfunktion geht häufig einher mit Hashimoto-Thyreoiditis.
Weiter auffällig bei Hashimoto-Thyreoiditis sind im Bluttest nachgewiesene Antikörper gegen TPO (Schilddrüsenperoxidase) oder TG (Thyreoglobulin). Bei ca. 90% der Patienten trifft diese Auffälligkeit zu. Dabei deuten die Antikörper daraufhin, dass die Schilddrüse vom Immunsystem als fremd erkannt wird und somit angegriffen wird. Mit einer Ultraschalluntersuchung lässt sich darstellen, welche Größe, Form und Struktur die Schilddrüse hat und ob etwaige Knoten oder Zysten vorhanden sind. Diese könnten auf Entzündungen hinweisen.
Wie wird Hashimoto-Thyreoiditis behandelt?
Ziel einer Behandlung bei Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Symptomlinderung und eine Normalisierung des Hormonspiegels. Oft werden synthetische Schilddrüsenhormone verabreicht (bspw. Levothyroxin). Diese sollen die fehlenden Hormone ersetzen und den TSH-Wert reduzieren. Bei der Dosierung wird vor allem darauf geachtet, wie das Medikament vom Körper angenommen wird. Je nach Reaktion muss die Dosis individuell angeglichen werden. Regelmäßige Bluttests dienen zur Überwachung des Patienten und dazu, die Dosis gegebenenfalls anzupassen. Levothyroxin wird im Regelfall ein Leben lang zur Behandlung eingesetzt.
Was Patienten tun können
Auch der Patient selbst kann dazu beitragen, dass eine Therapie positiv verläuft. Neben einer medikamentösen Behandlung kann der Patient Änderungen am Lebensstil vornehmen und die Symptome der Schilddrüsenkrankheit zu verbessern. So sollten Betroffene darauf achten, eine ausgewogene Ernährung herzustellen. So dass Selen, Zink, Jod und Vitamin D ausreichend dem Körper zugeführt werden. Diese Spurenelemente und das Vitamin D sind für eine gesunde Schilddrüsenfunktion ausschlaggebend. Damit der Stoffwechsel angekurbelt wird, empfiehlt sich regelmäßige Bewegung. Das fördert zudem das Wohlbefinden. Erholung und Regeneration kommen durch guten Schlaf, auf den Patienten achten müssen. Stressbeladene können mit Entspannungsübungen, Yoga, Meditation und Atemübungen ihre Körper Ausgleich verschaffen. Auch die Familie kann Unterstützung bieten. Schilddrüsenerkrankungen können auf die Psyche wirken und ein emotionales Ungleichgewicht kann sich einstellen. Hier können Freunde und eine professionelle Beratung zu Bewältigung beitragen. Hashimoto-Thyreoiditis ist bis jetzt nicht heilbar, kann aber mit einer angemessenen Behandlung und einem guten Lebensstil in den Griff bekommen werden. Die Erkrankung ist häufig. Im Zweifelsfall oder bei Verdacht wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Endokrinologen.
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