Das Tiny House ist ein kleines und mobiles Wohnhaus. Die Wohnfläche liegt je nach Modell unter 40 Quadratmetern. Dieses Minihaus-Modell wurde in den USA populär und die Idee schwappte über den großen Teich nach Europa. Das Tiny House findet inzwischen weltweit Liebhaber, vor allem bei Menschen, die den Minimalismus lieben, auf Nachhaltigkeit aus sind und eine gewisse finanzielle Freiheit genießen möchten.
Vorteile von Tiny Houses
Die Minimalität der Häuser bringt zum einen eine Kosteneffizienz. Die Baukosten sind gering, die Unterhaltskosten auch, wenn man diese mit den der konventionellen Häuser auf die Waagschale legt. Nachhaltig sind Tiny Houses vor allem wegen dem minimierten Energieverbrauch, der sich in einem geringeren ökologischen Fußabdruck abzeichnet. Außerdem sind Bewohner mit einem Tiny Hous äußerst mobil und können den Wohnort wechseln. Der Minimalstyle, der mit den Tiny Houses ausgeprägt ist, vermittelt eine bewusste und einfachere Lebensweise
Herausforderungen und Nachteile
In der Natur des Tiny Houses liegt der begrenzte Wohnraum. Dennoch lässt sich dieser Enge mit Kreativität begegnen und Bewohner kommen auf den ein oder anderen Kompromiss. Für die Erstellung und Nutzung könnten je nach Region verschiedene Gesetze und Rahmenbedingungen zu beachten sein. Ein Tiny House ohne Baugenehmigung ist aber auch möglich.
Eine Herausforderung ist der Zugang zu Wasser, Strom und Abwasser. Und in gewissen Gesellschaftsschichten ist das Tiny House eigentlich keine vollwertige Art zu Wohnen.
Wer sich also für ein Tiny House entscheidet, sollte die oben genannten Aspekte gründlich durchdenken und abwägen.
Bau und Design von Tiny Houses
Für den Bau eines Tiny Houses werden oft recycelte und nachhaltige Stoffe genutzt. Dazu gehört beispielsweise recyceltes Holz, das von alten Scheunen oder Paletten stammt, um Wände und Böden zu bauen. Holz aus zertifiziertem nachhaltigem Anbau in Forstwirtschaften wird gerne für die Bauelemente des Tiny Houses genutzt. Stahl und Aluminium können aus Recycling-Quellen stammen und für den Bau genutzt werden. Für die Isolation ist Schafwolle, Hanf oder recycelte Baumwolle gut gebräuchlich. Die Glasfenster lassen sich aus Recyclingglas herstellen, die zudem eine gute Isolierung bieten.
Um den kleinen Raum optimal zu nutzen, greifen Bewohner zu Multifunktionsmöbel. Damit ist eine effektive und intelligente Aufteilung des Stauraumes möglich. Um an Strom und Wasser zu kommen, finden Solaranlagen und Regenwasser ihren Gebrauch. Zudem wird Strom mit energieeffizienten Geräten eingespart. Das Tiny House lässt sich nach persönlichem Geschmack und den Vorlieben gezielt anpassen und einrichten.
Lebensstil und Gemeinschaft
Es können tatsächlich ganze Tiny House Dörfer und Gemeinschaften entstehen. Der gemeinsame Sinn, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und den Besitz zur reduzieren, schweißt die Gemeinde der Tiny House Bewohner zusammen. Außerdem lassen sich Ressourcen in der Gemeinschaft gut verteilen, so dass die Möglichkeit der Selbstversorgung besteht. Technik und Gärten können gemeinschaftlich genutzt werden. Tiny Houses passen sich an die verschiedensten Lebensphasen und Lebenssituationen an. Der besondere Lebensstil und die Gemeinschaft sind zwei wesentliche Gründe, warum sich Menschen zum Leben im Tiny House entscheiden.
Finanzierung und Kosten
Zu beachten sind Anschaffungskosten, laufende Kosten (Nebenkosten für Energie etc.) und eventuelle Finanzierungskosten. Die Nebenkosten halten sich aufgrund der kleinen Wohnfläche gering. Finanzieren lässt sich das Tiny House unter anderem durch Crowdfunding, Eigenfinanzierung oder Kredite. Zudem haben Tiny Houses das Potenzial im Wert zu steigen und damit den Wiederverkaufswert zu erhöhen.
Tiny Houses bieten Vorteile und Herausforderungen. Menschen, die Wert auf Nachhaltigkeit und Minimalismus legen entscheiden sich für Tiny Houses, die, wenn man in die Zukunft blicken möchte, eine wachsende nachhaltige und flexible Wohnkultur prägen können.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)