Das Interesse rund um die traditionelle Cannabis-Kultur wächst auch in Deutschland bereits seit einiger Zeit stetig. Neu dabei ist, dass viele begeisterte Hanf-Fans auf den typischen Rausch, der mit dem Cannabis in Verbindung gebracht wird, verzichten.
Vielmehr wurden Produkte, die CBD, also Cannabidiol, enthalten zu einem wahren Geheimtipp für das eigene Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit – und das ganz ohne Rauschzustand und psychoaktive Wirkung.
Doch auch die Samen der Hanfpflanze versprechen beeindruckende Vorteile für die Gesundheit. Hier mehr erfahren über die gesundheitsfördernden Vorteile der Hanfsamen.
Hanf-Öl – Was ist das überhaupt?
Das Hanfsamen-Öl wird – wie der Name bereits vermuten lässt – aus den Hanfsamen gewonnen. Durchschnittlich entfallen circa 30 Prozent des gesamten Gewichts der Samen auf das wertvolle Öl.
Das Öl der Hanfsamen verfügt über besonders viele essentielle Fettsäuren und wird durch das Verfahren der Kaltpressung hergestellt. Die Kaltpressung wird nicht nur genutzt, um das Öl der Hanfsamen zu extrahieren, sondern ist zum Beispiel auch von der Produktion von Schwarzkümmel-Öl bekannt. Bei der Kaltpressung müssen die Samen in ihrer bereits geschälten Form vorliegen, die Schale muss also im Vorfeld abgespalten werden. Danach folgen eine wissenschaftliche Kühlung sowie die eigentliche Pressung, damit das Öl der Hanfsamen gewonnen werden kann.
Das Hanf-Öl hat eine grüne Färbung, ist unraffiniert und verfügt dank dem Verfahren der Kaltpressung weiterhin über alle wichtigen Nähr- und Vitalstoffe. Die Herstellung des Hanf-Öls ist in der Industrie nicht einfach, da die Samen alle eine unterschiedliche Größe aufweisen und sich ebenfalls in ihrer Öl-Konzentration unterscheiden. Das Rebeln ist daher nicht unproblematisch, wodurch nur eine kommerzielle Herstellung des Hanf-Öls wirklich rentabel ist.
Es gibt nur wenige industrielle Sorten von Hanf, mit denen es möglich ist, pro Hektar circa zwei Tonnen Hanfsamen zu produzieren. Dazu zählt beispielsweise die auto-flowering Hanfsorte Finola aus Finnland. Mit den bekannteren Sorten der Cannabis indica Pflanze können im Vergleich pro Hektar ganze zehn bis 14 Tonnen Samen produziert werden.
Die Zusammensetzung des Hanf-Öls enthält kein THC und verfügt damit über keine psychoaktive Wirkung. Dabei kommt es nicht darauf an, ob das Öl aus Hanf- oder aus Cannabissamen gewonnen wurde.
Die beeindruckenden Vorteile des Hanf-Öls
In dem Öl der Hanfsamen ist eine besonders hohe Konzentration an ungesättigten Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren enthalten. Das Hanf-Öl ist sogar das einzige Öl überhaupt, dass auf einen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren kommt, der über 80 Prozent liegt. Darüber hinaus sind im Verhältnis 3 zu 1 ebenfalls Linolensäure und Linolsäure enthalten. Viele Ernährungsexperten sind sich darüber einig, dass dieses Verhältnis für menschliche Gesundheit das optimalste überhaupt ist.
Doch das Öl, das aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen wird, hat noch einen weiteren Vorteil: Es enthält eine sehr hohe Vitamin E Konzentration. 100 Gramm des Hanf-Öls enthalten durchschnittlich zwischen 100 und 150 Milligramm Vitamin E. Der Körper profitiert von dem Vitamin E dadurch, dass es wichtige antioxidative Eigenschaften aufweist.
Besonders beliebt ist der Einsatz von Vitamin E in der Kosmetikindustrie, da sich hier verjüngende Wirkung auf die Haut durch das Vitamin E zunutze gemacht wird. Es gibt darüber hinaus auch eine Vielzahl an Verbrauchern, die das Hanf-Öl oder weitere CBD-Tinkturen in Eigenregie herstellen. Wichtig ist aber festzuhalten, dass in dem herkömmlichen Hanf-Öl keine Cannabinoide, wie beispielsweise das CBD, enthalten sind. Damit handelt es sich bei CBD-Öl und Hanf-Öl um unterschiedliche Produkte.
Der Unterschied zwischen Hanf-Öl und CBD-Öl
Im Bereich der Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel, welche aus der Hanfpflanze gewonnen werden, taucht auch das CBD-Öl auf. Dieses unterscheidet sich von dem beschrieben Öl, welches aus den Hanfsamen gewonnen wird, dahingehend, dass dieses aus dem Hanf oder dem Cannabis selbst extrahiert wird.
Die Cannabis Sorten, die in der Regel über eine hohe Konzentration an THC verfügen, enthalten oft weniger als ein Prozent CBD. Wesentlich höher ist die CBD-Konzentration bei den legalen Sorten des Hanfs. Hier liegt der Gehalt zwischen zwei und drei Prozent. Medizinische Hanfsorten sind sehr reich an CBD und haben es den Selbstversorgen, die medizinisch darauf angewiesen sind, so möglich gemacht, Blüten zu nutzen, die auf der einen Seite wenig THC, dafür aber umso mehr CBD enthalten.
Alleine aus gesetzlichen Gründen bleibt der Hanf für kommerziell hergestelltes CBD-Öl allerdings die hauptsächlich genutzte Quelle. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass in Zukunft Cannabisblüten ohne Samen, die 20 Prozent oder sogar noch mehr CBD enthalten, zur Herstellung von CBD-Öl genutzt werden und der Hanf damit seine Rolle als Ausgangsprodukt verliert. Um eine hohe Reinheit und sehr ertragsreiche Ernten zu ermöglichen, nutzt ein Großteil der Produzenten von CBD Öl eine Methode der Extraktion, die auf der Nutzung von CO2 beruht.
Diese Vorteile bietet CBD-Öl
Das CBD wirkt in dem sogenannten Endocannabinoid-System, kurz ECS, des menschlichen Organismus. Es verfügt über eine Vielzahl an positiven Eigenschaften, welche einen Vorteil für die Gesundheit darstellen. Die gesundheitlichen Vorteile erstrecken sich von der Linderung von Entzündungen bis hin zu ihrem Einsatz innerhalb einer Krebstherapie.
Ein Rausch wird auch durch das CBD-Öl nicht ausgelöst. Psychoaktive Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel das THC, sind nicht enthalten.
Eingenommen wird das CBD-Öl in der Regel so, dass einfach einige Tropfen unter der Zunge platziert werden – die Dosierung ist damit denkbar einfach. Durch die Einnahme des CBD-Öls wird die Homöostase maßgeblich optimiert.
Legaler Hanf – Woher stammen die Pflanzen?
Der Anbau von Hanf zu Zwecken der Entwicklung und der Forschung ist an vielen Universitäten der USA erst seitdem „Farm Bill“ im Jahr 2014 überhaupt legal. Aktuell ist es noch nötig, CBD-Öl und Hanf-Öl in die USA zu exportieren, damit das große Interesse und die Nachfrage der Verbraucher gedeckt werden kann.
In der EU sieht dies etwas anders aus. Die Industrie ist seit den 1970er Jahren stark gewachsen. Bauern können innerhalb der EU sogar Subventionen erhalten, wenn diese Hanf anbauen.
Weltweit gesehen ist der größte Produzent von Hanf im Übrigen Frankreich. Dort werden, nach den Daten, welche die EIHA im Jahr 2016 zur Verfügung gestellt hat, ganze 17.000 Hektar für den Anbau von Hanf genutzt. Im Vergleich: Dies ist mehr als die Hälfte der gesamten Menge, die in der EU überhaupt angebaut wird, nämlich 33.000 Hektar. Weit zurück hinsichtlich des Anbaus von Hanf liegt die USA – hier werden lediglich 4.000 Hektar Land für den Hanfanbau genutzt.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)