Tipps & Tricks: Schädlingsbekämpfung ohne Chemie

Die Gartensaison hat längst begonnen, die Ungeziefer wagen sich aus ihren Verstecken. Sie werden von uns Menschen mit Schneckenkorn, Rattengift und ähnlichen Mitteln vertrieben. Das ist allerdings nicht immer ungefährlich für unser Wohlbefinden. Die Verbraucherzentrale rät darum von diesen Mitteln ab und gibt uns Tipps zu unschädlicheren Praktiken.

Entdecken wir Schädlinge in unserem Garten oder sogar im Haus, suchen wir nach den wirksamsten und erfolgreichsten Mittel. Im ersten Moment greifen wir instinktiv zur „chemischen Keule“, um den unliebsamen Besuchern in Haus und Garten den Garaus zu machen. Dazu gehören Sprays und Pulver, Elektroverdampfer und Klebefallen. Der Handel verkauft verschiedene Vertreibungsmittel und sogar Lösungen zum Aufbringen auf die Pflanzen.

Beim Verkauf findet selten eine umfangreiche Beratung statt, Gebrauchsanleitungen und Etiketteninformationen geben nur wenige Hinweise. Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor unsachgemäßem Gebrauch dieser Produkte zur Schädlingsbekämpfung. Sie begründet ihre Warnung folgendermaßen:

Derartig gifthaltige Bekämpfungsmittel sind eine Gefahr für Mensch und Tier. Diese, für die Umwelt schädlichen Mittel gehören nicht in die Hand von Nichtswissern. Ihnen drohen erhebliche gesundheitliche Schädigungen. Lähmungen, Atemnot oder Nervenschäden könnten die Folgen sein. Sind die Ungeziefer nach der Anwendung von Mitteln zur Schädlingsbekämpfung immer noch da, ist der einzig richtige Weg, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen.

Um der Ansammlung von Flöhen, Insekten, Mäusen und dergleichen vorzubeugen, gibt die Verbraucherzentrale nachstehende Tipps:

Schädlinge im Vorratsschrank

Hier ist vorbeugen das A und O. Gerade eingekaufte Lebensmittel werden auf denkbare Tierchen kontrolliert und anschließend in verschließbare Behältnisse gefüllt. Wer nicht zu viel bevorratet, vermeidet den Befall von weiteren Lebensmitteln.

Insekten im Haus

Wer hat sich nicht schon einmal über diese lästigen Plagegeister geärgert? Ihnen ist nur mit mechanischen Schutzvorrichtungen auszuweichen. Mücken, Fliegen oder Motten kann selbst der Laie, ohne Gefahr für sich, abwehren. Die adäquatesten Mittel dafür sind Moskitonetze, Fliegengitter oder die gute alte Fliegenklatsche.

Bei Elektroverdampfern gegen Mücken ist jedoch erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Sie bringen durch die Belastung der Zimmerluft die Gesundheit von Säuglingen, Kranken und Haustieren in Gefahr. Gesünder für alle Bewohner ist die Schädlingsbekämpfung mittels

Lavendelsäckchen oder Zedernholz gegen Motten im Wäscheschrank und Leimstreifen, Insektenschutzlampen oder Lockstofffallen gegen Fliegen und Insekten im Zimmer.

Nacktschnecken im Garten

Wer hat nicht schon oft Nacktschnecken aus dem Garten eingesammelt? Schön ist das gewiss nicht, aber hilft der Umwelt. Hobbygärtner verhindern mit Pflanzen, die den Nacktschnecken nicht schmecken, das Kahlfressen von Gemüse und Blumen. Dazu zählen giftige Pflanzen, wie Fingerhut und Eisenhut, sofern keine Kleinkinder im Haushalt leben. Stark riechende Rosmarinstauden und Thymianpflanzen sind kinderfreundlicher und ziehen keine immer hungrigen Nacktschnecken an.

Hochbeete und Schneckenzäune sind ein weiterer, wirksamer Schutz vor ihnen. Zu den natürlichen Hemmschwellen zählen Kaffeesatz, Sägespäne, Kalk und Rindenmulch.

Sonstige Krabbel- und Nagetiere

Ein professioneller Schädlingsbekämpfer ist bei Ratten oder Taubenzecken, Pharaoameisen und Kakerlaken unbedingt notwendig. Er legt seinen Sachkundenachweis vor, um sich und seine Mitarbeiter als geprüfte Schädlingsbekämpfer auszuweisen.

Einsatz von Kammerjägern

Dieser Profi der Schädlingsbekämpfung setzt hauptsächlich unbedenkliche Hilfsmittel ein. Da werden statt Verneblungsmitteln oder Sprays gesundheitsschonende Produkte eingesetzt. Dabei handelt es sich beispielsweise um Fallen, Gele oder Köderdosen.

Der Kammerjäger informiert seine Auftraggeber gewissenhaft über mögliche Innenraumbelastungen, Schutzmaßnahmen oder denkbare Sicherheitsvorkehrungen.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank