Seit tausenden von Jahren bauen Menschen Häuser und Hütten, um sich vor den Gezeiten zu schützen und ihren Familien einen Unterschlupf zu bieten. Je nach Klima und vorherrschender Vegetation werden dabei unterschiedliche Materialien benutzt. Notwendigkeit wird mit Verfügbarkeit ergänzt sozusagen.
Lehm, Schilf, Hanf?
Wo moderne Bauten mit Ziegel und Beton auskommen und jeder, der sich für das Thema je interessiert hat, zumindest von Styropordämmung, Speichermasse und Wärmebrücken sicher schon gehört hat, haben seit einigen Jahren einige althergebrachte Techniken und Rohstoffe langsam wieder Fahrt aufgenommen. Zu viele Schlagzeilen über billige Importware mit schädlichen Inhaltsstoffen und zu viele Sendungen im Fernsehen, die angehenden Hausbauern Angst vorm vielbesagten „Pfusch“ machen haben dafür gesorgt, dass sich junge Menschen ernsthaft mit Themen wie Nachhaltigkeit und Bauökologie auseinandersetzen.
Genau hier kommen „alternative“ bzw. althergebrachte Materialien ins Spiel. Denn dank moderner Studien und etablierten Fertigungsprozessen erleben Schilf, Hanf u. Co. eine Renaissance gerade in der Dämmung von Neubauten.
Dämmen spart Geld
Egal ob Massivbau oder Fertighaus – wer bei der Dämmung versucht Geld zu sparen, den holen Heizkosten und Energiekosten schon nach einem Winter ein. Auch hier punkten Lehm oder Hanf mit hervorragenden Leistungskennzahlen. Nicht nur was Schalldämmung betrifft, liegen diese beiden Materialien inzwischen auch im Spitzenfeld in Sachen Wärmedämmung. Als natürliche, nachwachsende Rohstoffe ist auch der Energieaufwand bei der Herstellung von Dämmmaterialien äußerst gering. Sie lassen sich auch problemlos entsorgen.
Der wahre Mehrwert entsteht dabei im erstklassigen Raumklima, für den Schilf, Hanf und Lehm inzwischen bekannt geworden sind. Vor allem zusammen mit einem hochwertigen Naturholzboden kann man die eigenen vier Wände schnell zu einer Wohlfühloase machen. Gerade Hanf ist auch von Natur aus sehr resistent gegen Schimmel und Feuchtigkeit und wirkt ebenfalls als Luftfeuchteregulator.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)