Dubbeglas

Wenn man aus der Pfalz kommt, gehört das sogenannte Dubbeglas einfach dazu. Woraus sollte man sonst seinen halben Schoppen trinken? Die meisten Deutschen haben jedoch wahrscheinlich noch nie davon gehört – und das obwohl das erste Dubbeglas mittlerweile sogar schon in der Stratosphäre unterwegs war.

„Wie bitte?“ werden die meisten jetzt sagen. Fangen wir also einfach mal von vorne an:

So wie jede Region ihren eigenen Dialekt hat, hat sie auch ihre eigenen Traditionen. Diese bestehen aus bestimmten Bräuchen, Gerichten und Getränken. In Bayern trinkt man Weißbier und in Köln trinkt und spricht man Kölsch. Je nach Getränk veränderten sich über die Generationen auch die Gefäße in denen sie serviert werden, bis das ideale Gefäß für das jeweilige Getränk gefunden wurde.

Das obergärige Kölsch wird besonders schnell schal und wird, um dem entgegenzuwirken, in sogenannten „Stangen“ serviert. Diese beinhalten in der Regel 0,2 oder auch 0,3 Liter und sind dementsprechend schnell leer. Die Maß, die auch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist, beinhaltet einen ganzen Liter Weißbier.

Der Pfälzer Schoppen

In Rheinland-Pfalz wird ebenfalls Bier getrunken, aber ein anderes Getränk wird traditionell eher mit dieser Region assoziiert: die Weißweinschorle.

Weißweinschorle wird in den sogenannten Dubbegläsern serviert. Dies ist ein Glas, in dem von oben bis unten Eindellungen zu finden sind. Diese sorgen dafür, dass das Glas nicht so einfach aus der Hand rutscht, wenn diese feucht oder fettig ist. Dies macht Sinn, da die Gläser bei traditionellen Weinfesten oft in der Runde umhergereicht werden. Der Inhalt dieser Gläser wird als sogenannter halber Schoppen bezeichnet. Ein Schoppen ist im pfälzischen „ein Liter“. In ein Dubbeglas passt also genau ein halber Liter köstlicher Weißweinschorle. Das erste Dubbeglas hat im Jahr 2016 mithilfe eines Ballons sogar das Weltall erreicht.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank