Wie herkömmliche Unternehmen in der freien Wirtschaft sind auch Arztpraxen von einem professionellen Marketing abgängig. Doch viele Ärzte sind sich gar nicht im Klaren darüber, was gutes Praxismarketing überhaupt bedeutet und wie dieses entsprechend umgesetzt werden kann. Der folgende Beitrag gibt Antworten.
Praxismarketing – Was ist darunter zu verstehen?
Grundsätzlich ist unter dem Begriff Praxismarketing zu verstehen, dass eine Arztpraxis marktbezogen geführt wird. Dabei wird das Ziel verfolgt, die Patientenbedürfnisse zu verstehen und das Leistungsangebot dahingehend zu optimieren.
Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen dem klassischen Marketing und dem Marketing für Arztpraxen. Das Praxismarketing ist dabei zum Beispiel niemals vergleichend oder zu anpreisend. So ist nicht nur irreführende oder unsachliche Werbung verboten, sondern auch eine vergleichende Werbung – wird dagegen verstoßen, kommt es zu einer Abmahnung, Geldstrafen oder sogar dem Approbationsentzug.
Der Nutzen für die Patienten muss beim Praxismarketing immer klar zu erkennen sein. Somit dienen die Informationen, die im Zuge der Marketingmaßnahmen vermittelt werden, in erster Linie der Entscheidungshilfe. Die angebotenen Leistungen sollten durch das Marketing durch den Patienten selbstständig bewertet werden können.
Wie funktioniert professionelles Praxismarketing?
Im ersten Schritt findet eine Analyse des Marktes statt, von der im weiteren Verlauf dann entsprechende Ziele und Strategien abgeleitet werden.
Die Analyse des Praxismarktes kann durch die Nutzung von quantitativer Marktforschung erfolgen, welche numerische Kennzahlen des Gesundheitsmarktes ermittelt. So können Motive, Einstellungen und persönliche Erwartungen der Patienten erkannt werden. Empfehlenswert ist es dabei auf sekundäre Marktforschung zu setzen, da die primäre Forschung sehr aufwendig ist.
Für die sekundäre Marktforschung eignen sich Nachrichten der kassenärztlichen oder ärztlichen Vereinigungen, Statistiken der Unfallversicherer und Berufsgenossenschaften, sowie statistische Jahrbücher. Mit der Marktanalyse wird ebenfalls das Ziel verfolgt, abschätzen zu können, wie sich die Nachfrage und der Markt zukünftig entwickeln werden. Auch bezüglich der Konkurrenzsituation schafft die Marktanalyse Klarheit.
Die Basis eines professionellen und vor allem erfolgreichen Praxismarketings stellt natürlich immer ein freundlicher Umgang mit den Patienten dar.
Praxismarketing – Strategien und Ziele
Damit eine individuelle Marketingstrategie entwickelt werden kann, müssen strategische Ziele und ein Praxisleitbild definiert werden, durch welche die moralischen und ethischen Richtlinien einer Arztpraxis festgelegt werden.
Durch die erfolgte Marktanalyse werden die strategischen Ziele formuliert, welche durch die Zielgruppe und die betrieblichen Ziele der Praxis abgeleitet werden.
Werkzeuge für ein erfolgreiches Marketing
Die Gewinnung von Stammkunden und Patientenbindung sind die wichtigsten Werkzeuge für ein erfolgreiches Praxismarketing. Die Beziehung zu den Patienten wird dadurch positiv gestaltet, dass die Bedürfnisse der Patienten stets im Fokus stehen und eine Vertrauensbeziehung zwischen Patienten und Arzt herrscht.
Ebenfalls spielt die Patientenkommunikation eine Rolle, zu der beispielsweise Außenwerbung, Plakate, Flyer, Broschüren und Zeitungsanzeigen gehören. Der werbliche Inhalt sollte stets den zuvor formulierten Richtlinien entsprechen und das Logo als wichtiges Mittel zur Wiedererkennung enthalten.
Die Behandlungsleistung ist für die Stellung innerhalb des Wettbewerbs einer Arztpraxis zentral, weshalb das Leistungsspektrum an die Marktaktualität kontinuierlich angepasst werden muss.
Online-Marketing besitzt für Arztpraxen ebenfalls einen hohen Stellenwert. Beispielsweise können Anzeigen über Google Adwords gestaltet oder eine lokale SEO-Optimierung der Webseite vorgenommen werden. Wird die generelle Sichtbarkeit im World Wide Web erhöht, werden mehr potentielle Patienten auf die Praxis aufmerksam und im besten Fall zu Kunden.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)