Hat man vor, sich zu verloben, dann greift man auf eine Tradition zurück, die sich von den Römern bis ins hohe Mittelalter erstreckt. Die Überreichung eines Verlobungsringes hatte durchaus einen geschäftlichen Hintergrund. Der Ring galt nämlich öffentlich als Bestätigung, dass die Braut eine Mitgift mit in die Ehe brachte.
Was die ganze Sache jedoch wieder vom geschäftlichen Aspekt losreißen ließ, war ein individueller Verlobungsring, der die künftige Braut zum Strahlen brachte und es nach wie vor tut.
Die Individualität ist es, die die Verlobungszeit speziell macht. Bereits die alten Griechen wussten, dass das Verschenken eines Ringes Liebe und Zuneigung bedeutet. Daher freut sich eine jede Frau über ein solches Zeichen und würde kaum freiwillig auf einen solchen Ring verzichten.
Einem Zeichen, das Reichtum symbolisiert, steht ein Versprechen für ewige Liebe zwischen zwei Menschen gegenüber. Somit sagt ein Verlobungsring, der extra für die Liebste ausgesucht oder sogar designt wurde, mehr aus als tausend Worte. Es kann sich dem Gefühl der Verbundenheit hingegeben werden. Die Zugehörigkeit zu einem anderen Menschen wird offiziell gemacht.
Es ist eine Vorbereitungszeit auf die Ehe und hat bereits einen rechtlichen Charakter. Die Verlobungszeit kommt einem Vertrag gleich. Sie bedeutet jedoch nur ein vorläufiges Versprechen beiderseits zur Eheschließung.
Der Wandel, von einem geschäftlichen Hintergrund hin zur Liebesehe, hat sich im Laufe der Zeit mühsam aber doch in Bewegung gesetzt. Aufgrund der Gleichberechtigung der Geschlechter wird in der heutigen Zeit sowohl von Männern als auch von Frauen ein Heiratsantrag gemacht. Wird diese Frage aller Fragen von einer Frau gestellt, dann gibt es natürlich auch für den Mann einen Verlobungsring von der Frau überreicht.
Immer mehr Paare machen sich Gedanken darüber, wie der Ehering danach aussehen sollte. Und nicht unwesentlich ist dabei, dass der Verlobungsring künftig mit dem Ehering gemeinsam getragen werden kann; als sogenannter Vorsteckring. Denn die meisten Paare möchten sich nicht unbedingt von ihrem Verlobungsring am Tag der Eheschließung trennen.
Meist wird der Verlobungsring am linken Ringfinger getragen. Dies auch aus dem Grund, weil man schon seit der Antike annahm, dass es vom linken Ringfinger aus eine direkte Verbindung zum Herzen gäbe. Somit war und ist der Verlobungsring ein direktes Zeichen und ein Symbol der Liebe, welches durch das Tragen zum Ausdruck gebracht wird.
Es stellt sich aber noch die Frage, wie es zu der Tradition des Diamantringes zur Verlobung gekommen ist. Diamanten waren seit jeher als Symbol von Reichtum, ewiger Liebe und ewigem Glück angesehen. Somit war die Idee des ultimativen Liebesbeweises geboren: der Diamantring als Verlobungsring wurde somit zu einem Geschenk, das einen beachtlichen konventionellen Status erreichte. Mit dem Verlobungsring ist der erste große Schritt in Richtung Heirat getan. Es ist Zeit darauf anzustoßen und den Ring zu bewundern. Und dann kann man sich schon die nächsten Gedankenspiele zulassen. Wie möchte ich als Braut aussehen, wo soll die Zeremonie stattfinden, wer sollte am wichtigsten Tag meines Lebens dabei sein. All diese Fragen können ungehindert fließen. Bis man schließlich bei der ultimativen Frage angelangt ist: wie sollte mein Ehering aussehen und was ist mir wichtig beim Design, denn schließlich möchte man ihn ja ewig tragen!
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)