Schurwolle ist eine spezielle Wolle, welche aus dem Fell von Schafen gewonnen wird. Schon seit Jahrtausenden werden die Tiere zu diesem Zweck von Menschen gehalten. Wolle ist einer der ältesten und bekannten Stoffe, die zur Herstellung von Textilien dienen. Als Schurwolle wird entsprechend Wolle bezeichnet, die durch die Schafschur gewonnen wird.
Die Schurwolle besitzt besondere Eigenschaften. In erster Linie ist sie schmutzabweisend und selbstreinigend. Die Fasern können hierbei die Umgebungsluft gut einschließen. Dies liegt vor allem daran, das die Wolle gekräuselt ist sowie atmungsaktiv und auch temperaturausgleichend wirkt. Deshalb kann die kühlen und gleichzeitig auch wärmen. Sie eignet sich aus diesem Grund sehr gut für Outdoorkleidung. Zudem kann Schafschurwolle wegen der besonderen Haarstruktur bis zu 30 Prozent des eigenen Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Trotzdem fühlt sich die Wolle dann, im Gegensatz zur Baumwolle, weniger oder gar nicht klamm an und übergibt die Nässe schnell an die umgebende Luft.
Als reine Schafschurwolle wird ein Produkt nur dann bezeichnet, wenn es auch zu 100 Prozent aus Wolle besteht und keinen zusätzlichen Anteil an sonstigen Fasern besitzt. Stoffe und Textil können aus dieser Wolle entsprechend sehr gut hergestellt werden. Auch ein gewebter Stoff kann aus dieser Wolle hergestellt werden.
Um die Schafschurwolle zu gewinnen, muss ein Schaf bei der Schur so geschoren werden, dass ein Vlies in Form von zusammenhängenden Stücken gewonnen wird. Die Schur findet hierbei vorwiegend im Frühjahr statt. Hierdurch werden kräftige und lange Fasern gewonnen. Nach der Schafschur ist es wichtig, dass die Wolle nach ihrer Qualität und Farbe sortiert wird. Anschließend folgt die Reinigung, um die Wolle weiterverarbeiten zu können. Mithilfe der Kardiermaschine wird die gereinigte Wolle gekämmt und aufgelockert, damit die Wollfasern direkt nebeneinander liegen. Es werden hierbei sogenannte Kardenbänder gewonnen. Das Kardieren der Fasern findet vor dem Verspinnen statt und im Anschluss kann die Wolle bei Bedarf auch eingefärbt werden. Danach werden die Kardenbänder zu Wollgarn versponnen.
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