Die Welt wird immer ungerechter und die Menschen fühlen sich zunehmend machtlos. Dennoch sind 24,4 Prozent aller Deutschen überhaupt nicht an Politik interessiert. Zeitung lesen, sich an Wahlen beteiligen, an Demos teilnehmen und sich in der Freizeit für gesellschaftliche Zwecke einsetzen, seine Meinung sagen oder mit anderen diskutieren. All das kommt nicht in Frage. Die Gründe: Viele Teile der Bevölkerung verstehen die Mechanismen der Demokratie nicht mehr, sie können nicht nachvollziehen was warum passiert, sie finden, es wird zu viel getäuscht und sie haben das Gefühl, ohnehin nichts ausrichten zu können.
Ideen der Jugend, um die Welt zu verändern
Doch das stimmt nicht. Nicht nur Aktivisten sind davon überzeugt, dass man die Welt um sich herum verändern und ein Zeichen setzen kann. Welcher Bürger hat kein Thema, für das er insgeheim voll und ganz brennt, ganz gleich ob einem die Tiere, die Umwelt, der faire Handel oder die soziale Gerechtigkeit am Herzen liegen. Dinge, die man verbessern kann, finden sich überall. Dann heißt es genügend Energie aufbringen, Informationen sammeln und aktiv werden.
Dass das geht, beweisen schon die ganz kleinen. Felix Finkbeier ist erst 9 Jahre alt, als er „Plant for the Planet“ gründet und seitdem den Klimaschutz in die Hand nimmt. Auch Malala ist nicht viel älter, als sie sich als junges Mädchen für die Bildung pakistanischer Schulmädchen und gegen die Taliban einsetzt. An ihrem 16. Geburtstag hält sie eine Rede vor den Vereinten Nationen und ruft alle Führer der Welt zu Frieden auf. Sina Vann war 15, als sie als minderjährige Sexsklavin befreit wurde. Bis heute hilft sie anderen Mädchen in Kambodscha diesem Albtraum zu entkommen.
Jeder kann etwas bewegen – Zusammenarbeiten und Kooperieren
Aktivisten sind bekannt für Ihre neuen Ideen. Ungerechtigkeiten empören sie. Statt endlose Debatten im Bundestag zu verfolgen und die Inhalte der Parteiprogramme zu analysieren, möchten sie selber mit anpacken. Das Problem: Sie setzen sich oftmals nicht mit den Details der Umsetzung auseinander und werden von Menschen, die sich mit schnellen Veränderungen schwertun, leicht missverstanden. Nicht jedem liegt es, bei einer Demo immer ganz vorn mit dabei zu sein. Neben Aktivisten braucht es auch Nachdenker, Theoretiker und Pragmatiker. Nachdenker hören gut zu und gehen keine unnötigen Risiken ein. Theoretiker sind rational und gehen analytisch vor. Pragmatiker sind geschäftsorientiert und an einer schnellen und effektiven Umsetzung interessiert. Gemeinsam können sie viel bewegen.
Partizipation – Was kann man tun?
Für Aktionsideen braucht es die richtige Planung, Finanzierung und Durchführung. Vielleicht möchte man eine Petition auf die Beine stellen, eine Ausstellung organisieren, ein Konzert oder einen Poetry Slam geben oder eine richtige Demo veranstalten. Doch wie erreicht man genügend Menschen? Mit Like-Buttons auf Facebook und Hashtags auf Twitter allein kann man kaum etwas bewegen. Es heißt, auch abseits des Internets aktiv werden: Broschüren drucken, Flyer erstellen, Plakate malen, öffentliche Veranstaltungen besuchen und auf die Menschen zugehen. Eventuell kann man auch einen Infostand aufbauen. Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen, solange es realistisch ist. Kleine Zwischenziele helfen den Überblick zu behalten. 2017 stehen die Wahlen an, das Interesse an der Politik steigt. Es bleibt abzuwarten, ob es anhält.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)